Kundgebung zum in Gelsenkirchen zum Gedenken an die antisemitischen Anschläge in Halle und Israel
Verantwortung übernehmen, Haltung zeigen, Antisemitismus zurückdrängen!
– Donnerstag 9.Oktober 18h –
– Neue Synagoge Gelsenkirchen –
– Georgstraße 2 – Gelsenkirchen –
Halle, 9.Oktober 2019
Ein schwer bewaffneter Neonazi versuchte die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Halle zu stürmen, um Jüdinnen und Juden, die dort den höchsten jüdischen Feiertag „Jom Kippur“ begingen, zu ermorden. Nur die massive Tür der Synagoge konnte dies verhindern. Später erschoss der Täter Jana Lange auf offener Straße, den 25jährigen Kevin Schwarze in einem Dönerimbiss und verletzte weitere Menschen auf seiner Flucht.
Israel, 7.Oktober 2023
Palästinensische Terroristen fallen während des jüdischen Festtages von Simchat Thora in Israel ein und ermorden 1200 israelische Zivilisten, entführten 251 Menschen und verletzten über 5000. Bis heute befinden sich noch Geiseln in den Händen der Terroristen. Der Angriff stellt den größten antisemitische Pogrom an Jüdinnen und Juden seit der Shoah dar.
Keine Einzelfälle – Antisemitismus als “Normalität“
Die beiden Anschläge dürfen nicht als Einzelfall verstanden werden, sondern müssen als Ausdruck einer Kontinuität antisemitischer Gewalt eingeordnet werden. Seit Jahren gibt es bundesweit aber auch weltweit explodierende Zahlen antisemitischer Straftaten und Vorfälle.
…Jüdinnen und Juden werden auf offener Straße beleidigt, bedroht und angegriffen. Wohnhäuser werden beschmiert und Fensterscheiben von jüdischen Restaurants eingeschlagen. Brandanschläge auf Synagogen verübt und Shoah-Gedenkstätten geschändet.
Auf unzähligen Demonstrationen wurde offen Antisemitismus artikuliert und Jüdinnen und Juden im akademischen Raum ausgegrenzt. Jüdische Sportler_innen werden bedroht und geschlagen. Judenhass und antisemitische Hetze wird im Internet massenhaft verbreitet…
Auch in Gelsenkirchen wurde in der nahen Vergangenheit z.B. das Mahnmal der alten Synagoge in Buer beschmiert. Auf einer Demonstration wurden antisemitische Parolen gerufen und antiisraelische Gruppierungen aus Gelsenkirchen verbreiten täglich einseitige Hetze in den sozialen Medien. Auf dem Gelände einer Schule in Datteln im benachbarten Kreis Recklinghausen wurde in meterhohen und langen Schriftzügen „Israel brenne“ und „Tötet alle Juden“ an die Fassade gesprüht.
Antisemitismus und der Terror gegen Jüdinnen und Juden und den Staat Israel und seine Bewohner_innen ist ein alltägliches, virulentes und globales Phänomen, in deren bitterer Realität für die Betroffenen stets die Einschüchterung, die Bedrohung und in letzter Konsequenz der Mord an Menschen jüdischen Glaubens steht.
Antisemitismus und Judenhass mit all seinen Auswirkungen, ist weltweit zur “Normalität“ geworden.
Die antisemitischen Gewaltakte in Halle 2019 und der Überfall auf Israel 2023, in für Jüdinnen und Juden vor Antisemitismus halbwegs sicher geglaubten Räumen, war für viele Betroffene eine zusätzliche traumatisierende Erfahrung. Der Schock über die Taten wirkt bis heute nach.
Wir wollen an die Terroranschläge von Halle und Israel erinnern und unsere Solidarität und unser Mitgefühl gegenüber den Opfern und den Betroffenen ausdrücken.
Wir wollen nicht schweigen und wegschauen wenn der Terror des Antisemitismus sich durch unsere Gesellschaft frisst, wir wollen ein Zeichen setzen gegen die alltägliche antisemitische Hetze und Gewalt.
Wir wollen daran appellieren Verantwortung zu übernehmen, Haltung zu zeigen und dafür einzutreten, dass Antisemitismus wieder zurück gedrängt wird und keinen Raum und keine Bühne findet.
Lasst uns gemeinsam am 9.Oktober 2025 um 18 Uhr in Gelsenkirchen ein Signal gegen einen immer weiter erstarkenden Antisemitismus senden und der jüdischen Gemeinschaft zeigen, dass wir an ihrer Seite stehen.
Eine Veranstaltung der Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen in Kooperation mit der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e.V. im Rahmen der bundesweiten Aktionswochen gegen Antisemitismus.