Einschlägig bekannte antisemitische Netzwerke mobilisieren zu „Demonstration für Palästina“ in Gelsenkirchen

Für den morgigen Freitagnachmittag  wird u.a. auf den  social-Media-Kanälen des der Terrorgruppe PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas) nahestehenden „Samiduo-Netzwerkes“ für eine „pro-palästinensische“ Demonstration in Gelsenkirchen mobilisiert.

Wir fordern die Polizei Gelsenkirchen explizit dazu auf; die Sicherheit jüdischer Personen und  Einrichtungen vollumfänglich zu gewährleisten und bei antisemitischen und volksverhetzenden Parolen oder anderen Straftaten konsequent einzugreifen.

Besorgt sind wir darüber, dass zur gleichen Zeit der Shabbatgttesdienst in der Synagoge stattfindet.
Wir alle haben die Bilder des Angriffs auf die Gelsenkirchener Synagoge im Mai 2021 noch vor Augen.
Gelsenkirchener darf nicht erneut ein rechtsfreier Raum für antisemitischen Hass werden.

Wir werden den Verlauf der Veranstaltung begleiten und ein weiteres Vorgehen eng mit der jüdischen Gemeinde vor Ort abstimmen und zeitnah darüber informieren.

Zeigt euch solidarisch mit der jüdischen Gemeinde und setzt klare Zeichen gegen Antisemitismus und Hass!

Für aktuelle Informationen folgt uns auf unser Kanälen.

Initiative gegen  Antisemitismus Gelsenkirchen /19.10.2023

 

 

Apell: Juden und Jüdinnen konkret schützen – Antisemitismus und antisemitischen Gewaltaufrufen entgegentreten

Die Führung der antisemitischen Terrororganisation Hamas hat zum heutigen Freitag (13.10.) zur weltweiten Mobilisierung gegen Israel aufgerufen.

Es ist weltweit mit gewalttätigen Angriffen auf Jüdinnen und Juden sowie jüdische Einrichtungen zu rechnen.
Laut Sicherheitsbehörden wurden auch in Deutschland die Maßnahmen vor jüdischen Einrichtungen noch einmal verstärkt.

Wir appellieren dazu, sich solidarisch mit den Betroffenen der aktuellen antisemitischen Terrorwelle zu zeigen.
Seid wachsam, solltet ihr Übergriffe oder ungewöhnliche Aktivitäten in der Nähe jüdischer Einrichtungen beobachten, holt rechtzeitig Hilfe und zeigt der Gemeinde in eurer Stadt offen eure Solidarität.

Es ist im moment so wichtig, dass alle aufeinander aufpassen und wir Antisemitismus und antisemitischer Gewalt keinen Raum geben und entschlossen entgegentreten.

Für alle die an unzähligen 9.Novembern ihr Gewissen mit „NieWieder“ beruhigt haben, ist es jetzt an der Zeit Jüdinnen und Juden konkret zu unterstützen.

Die jüdische Gemeinschaft braucht gerade mehr denn je Solidarität und Sicherheit.

Alle Übergriffe und antisemitische Vorfälle, die ihr beobachtet oder von denen ihr selbst betroffen seid, bitte unbedingt an die Meldestellen gegen Antisemitismus wie zum Beispiel RIAS NRW – Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus , SABRA NRW oder ADIRA  melden.( Kontakt zu den entsprechenden Organisationen findet ihr im Menü unter „Antisemitismus melden/Unterstützung“ ).

Bei den genannten Stellen finden auch alle Betroffene kompetent Ansprechpartner_innen für Unterstützung jeglicher Art.

Initiative gegen Antisemitismus
13.Oktober 2023

Gedenkmahnwache an den Anschlag von Halle vor 4 Jahren in Gelsenkirchen mit 100 Personen

In Gedenken an den antisemitisch und rassistisch motivierten Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9.Oktober 2019 kamen gestern um die 100 Personen zu einer Mahnwache vor der Neuen Synagoge in Gelsenkirchen zusammen.

In Redebeiträgen unter anderem von RIAS NRW – Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus wurde auf die permanente und alltägliche Bedrohung von Juden und Jüdinnen durch einen in weiten Teilen der Gesellschaft tief verwurzelten Antisemitismus, aber auch die sich durch die aktuellen Krisen verstärkt auftretenden antisemitischen Verschwörungsideologien thematisiert und die teils unzureichenden Strategien im Kampf gegen diese Zustände kritisiert.
Viele konkrete Punkte wurden dabei vorgeschlagen, unter anderem die Forderungen, dass Antisemitismus mehr Raum in Bildung und Schulung z.B. auch bei Lehrer_innen oder Polizist_innen bekommt.

Überschattet war die Veranstaltung durch die barbarischen Terrorangriffe islamistischer Terrorgruppen auf Israel seit dem vergangenen Wochenende.

Die neue Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen Slava Pasku brachte in ihrer Rede die Betroffenheit der Gemeinde aber auch die die Angst vor erneuten Übergriffen auf Juden und Jüdinnen oder jüdische Einrichtungen hier in Deutschland zum Ausdruck.

Nach einer Gedenkminute legten alle Teilnehmenden im stillen Gedenken eine Blume um eine Tafel, die an den Anschlag von Halle und die beiden Ermordeten, Jan und Kevin erinnerte, nieder.

Als extrem unpassend empfanden wir die Präsenz einiger Personen der sogenannten „neuen Friedensbewegung“ die Teilnehmende der Mahnwache mit Diskussionen teils grenzüberschreitend belästigten und Unterschriften für dubiose Projekte sammelten.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden der gestrigen Veranstaltung und weisen noch einmal darauf hin, insbesondere aufgrund der aktuellen Situation, stets wachsam und sensibel für antisemitische Vorfällen zu sein und Betroffenen immer solidarisch zur Seite zu stehen.

In diesem Sinne;

! Halle niemals vergessen – Antisemitismus bekämpfen – Solidarität mit allen Betroffenen antisemitischer und rassistischer Gewalt !

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Einen umfangreichen Bericht des gestrigen Tages mit einem Einblick in die aktuelle Situation der jüdischen Gemeinschaft und einen Live-Bericht von unserer gestrigen Mahnwache findet ihr in der WDR-Lokalzeit Ruhr von gestern.

Hier geht’s zur WDR Lokalzeit Ruhr vom 9.Oktober

Gedenkmahnwache zum 4. Jahrestag des Anschlags auf die Synagoge in Halle in Gelsenkirchen

Halle niemals vergessen – Solidarität mit den Betroffenen antisemitischer und rassistischer Gewalt.

Montag 9.Oktober 18Uhr
Neue Synagoge Gelsenkirchen
Georgstr 2 / Gelsenkirchen

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Am kommenden Montag, den 9.Oktober, jährt sich der antisemitisch und rassistisch motivierte Anschlag auf die Synagoge in Halle zum vierten Mal.

Am 9. Oktober 2019 versuchte ein schwer bewaffneter Mann, die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Halle zu stürmen, um Jüdinnen und Juden, die dort den höchsten jüdischen Feiertag „Jom Kippur“ begingen, zu ermorden. Nur die massive Tür der Synagoge verhinderte diesen Plan.

Später erschoss der Täter Jana L. auf offener Straße, den 25jährige Kevin S. in einem naheliegenden Dönerimbiss und verletzte weitere Menschen auf seiner Flucht.

Der Täter streamte ein Video von der Tat und lud Dokumente im Internet hoch, die den rechtsextremen, antisemitischen und rassistischen Hintergrund der Tat belegen.

Es handelt sich um einen der schwersten antisemitischen Anschläge der Nachkriegszeit in Deutschland und steht stellvertretend für die stets wachsende Bedrohungslage, in der sich Jüdinnen und Juden heute weltweit wiederfinden.

Auch wenn der Attentäter von Halle mittlerweile zu lebenslanger Haft mit Sicherungsverwahrung verurteilt wurde, leben die Hinterbliebenen und Überlebenden dieser Tat weiterhin mit den traumatischen Erfahrungen und dem schmerzhaften Gedenken an die Opfer.

Auch denjenigen, die die Tat von Halle nicht direkt miterlebt habe, bleibt dieser Tag im Gedächtnis. Die Tatsache, dass während Yom Kippur 2021 ein Anschlag auf die Synagoge in Hagen verhindert wurde, oder die Schüsse auf die Synagoge in Essen im vergangen Jahr verdeutlichen, dass Halle kein Einzelfall war.

Taten wie das Attentat von Halle schaffen ein Klima der Angst, welches potentiell alltagsprägend für Menschen ist, die von Antisemitismus und Rassismus betroffen sind.

Die „Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen“ ruft deshalb Montag den 9.Oktober 2023 um 18 Uhr zu einer Gedenkmahnwache unter dem Motto „Halle niemals vergessen – Solidarität mit den Betroffenen antisemitischer und rassistischer Gewalt“ vor der Neuen Synagoge in Gelsenkirchen auf.

Zusammen wollen wir unser Mitgefühl und unsere Solidarität mit den Opfern und Hinterbliebenen des Anschlags in Halle sowie allen Betroffenen antisemitischer und rassistischer Gewalt Ausdruck verleihen und ein starkes Signal gegen einen immer weiter erstarkenden Antisemitismus und Rassismus senden!

Bringt gerne eine Blume mit, die wir zusammen als Zeichen der Anteilnahme vor der Synagoge niederlegen können.

Wir sehen uns hoffentlich zahlreich!

Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen (IgA GE)