Gelsenkirchener Aktionstage gegen Antisemitismus 2021 – Halle niemals vergessen!

Mit der Kundgebung zum 2.Jahrestag des Anschlags von Halle, am Freitag dem 8.Oktober, starten unserer Aktionstage gegen Antisemitismus 2021 unter dem Motto „Halle niemals vergessen“.

Mit verschiedenen Veranstaltungen wollen wir an den antisemitischen Anschlag von Halle am 9.Oktober 2019 gedenken,  über Antisemitismus aufklären und jüdisches Leben sichtbar machen.

 

Halle niemals vergessen – Antisemitismus bekämpfen !
Kundgebung zum 2.Jahrestag des Anschlags von Halle

Freitag 8.Oktober / 17Uhr
Platz vor der Synagoge in Gelsenkirchen / Georgstraße 2

Weitere Infos findet ihr HIER

 

„Gelsenkirchen, Jüdisch! 1870 bis heute“ –  Führung durch die Ausstellung zum 150 jährigen Jubiläum der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen

Mittwoch 13.Oktober 2021 17Uhr
Synagoge Gelsenkirchen / Georgstraße 2

Wir bitten um vorherige Anmeldung unter: ge_gegen_antisemitismus(ät)gmx.de
Es gilt die 3G-Regel.

Weitere Infos findet ihr HIER

 

Der Halle Prozess und die Nebenklage
Vortag mt Till Ewald

Mittwoch 20.Oktober 18Uhr
Kurt-Neuwald Saal, Synagoge Gelsenkirchen / Georgstraße 2

Wir bitten um vorherige Anmeldung unter: ge_gegen_antisemitismus(ät)gmx.de
Es gilt die 3G-Regel.

Weitere Infos findet ihr HIER

 

Jüdisches Leben in Gelsenkirchen – Führung über den jüdischen Friedhof in Gelsenkirchen Ückendorf

Dienstag 26.Oktober 17Uhr
Dördelmannshof 44a / Tor vor der Einfahrt

Weitere Infos findet ihr HIER

Jüdisches Leben in Gelsenkirchen – Führung über den jüdischen Friedhof in Gelsenkirchen Ückendorf

Wann: 26.10.2021 um 17Uhr
Wo: Dördelmannshof 46a Gelsenkirchen / Tor vor der Einfahrt

Der Jüdische Friedhof in Gelsenkirchen Ückendorf ist ein Teil des Südfriedhofs und Nachfolger des alten jüdischen Friedhofs im Stadtteil Bulmke. Auf dem Friedhof, der seit 1927 belegt wird, befinden sich ca. 200 Gräber. Er steht seit dem 7. April 1994 auch auf der Denkmalliste der Stadt Gelsenkirchen. Auf ihm befindet sich heute unter anderem das Grab von Kurt Neuwald, einem der Mitbegründer des Zentralrats der Juden in Deutschland und Ehrenbürger der Stadt Gelsenkirchen.

Bei dem Rundgang wird Judith Neuwald-Tasbach, die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, einen Einblick in die Geschichte des Friedhofes, die jüdische Bestattungskultur sowie die Abläufe bei einer Bestattung und Wissenswertes über jüdische Friedhöfe im Allgemeinen erklären.

Wir wollen damit die Chance geben, einen der vielen Orte und Traditionen des jüdischen Lebens in Gelsenkirchen kennzulernen und aktiv zu begegnen. Und somit auch Vorurteilen und Antisemitismus entgegen zu wirken, denn immer wieder kommt es zu Schändungen jüdischer Friedhöfe.
So wurde auch in Ückendorf erst im Juni eine Scheibe an der Trauerhalle
zerstört.

(Männliche Besucher werden gebeten eine Kopfbedeckung zu tragen.)

Eine Veranstaltung der „Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen“
in Kooperation mit der „Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen“

Eintritt frei / Spenden erwünscht

– – – Coronaschutzmaßnahmen – – –

Eine Anmeldung ist nicht nötig. Bitte bringt einen medizinischen Mund-Nasen Schutz mit.

Der Halle-Prozess und die Rolle der Nebenklage – Vortrag mit Till Ewald

Wann:  20.Oktober 2021 18Uhr
Wo: Synagoge Gelsenkirchen / Georgstraße 2

Am 21. Dezember 2020 wurde der Attentäter von Halle nach einem fünfmonatigen Gerichtsprozess wegen zweifachen Mordes und Mordversuchs an 66 Personen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Zuvor hatten im Prozess zahlreiche Betroffene, Sachverständige, Ermittler*innen und Zeug*innen ausgesagt.

Till Ewald hat den Prozess im Gerichtssaal beobachtet und wird vom Verlauf der Verhandlung berichten. Im Rahmen der Veranstaltung wird dargestellt, wie die der Tat zugrundeliegenden Ideologien, das Umfeld des Täters und die politisch gesellschaftlichen Dimensionen der Tat im Gerichtssaal verhandelt wurden. Zudem wird auf die Arbeit von Polizei und Ermittlungsbehörden und eingegangen. Der Fokus des Vortrags liegt dabei auf der Rolle der Nebenkläger*innen im Gerichtsverfahren. Wie prägten sie den Prozess und die gesellschaftliche Verhandlung der Tat?
Welche Kritik äußerten Nebenkläger*innen an verschiedenen Aspekten des Prozesses und des Urteils?

Der Vortrag nähert sich somit der Frage, inwiefern der Prozess einen Beitrag zu einer kritischen Aufarbeitung der Tat liefern konnte und warum das Urteil kein Schlussstrich sein darf.

Eine Veranstaltung der “Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen“
gefördert durch “NRWeltoffen“ und die “Stadt Gelsenkirchen“

Eintritt frei / Spenden erwünscht

– – – Coronaschutzmaßnahmen – – –

Die Teilnehmer_innenanzahl ist begrenzt, daher bitten wir um vorherige
Anmeldung per E-Mail: ge_gegen_antisemitismus@gmx.de

Für den Einlass gilt die 3G Regel. Es gilt die Maskenpflicht.
Für eine höchstmögliche Sicherheit für alle Gäste, empfehlen wir auch
Geimpften und Genesenen vorab zu Hause einen Coronaselbsttest zu machen

 

„Gelsenkirchen, Jüdisch! 1870 bis heute“ – Führung durch die Ausstellung 150 Jahre jüdische Gemeinde Gelsenkirchen

Wann: Mittwoch 13.Oktober 2021 17 Uhr
Wo: Synagoge Gelsenkirchen – Georgstraße 2 45879 Gelsenkirchen

„Im August 1870 gründen Gelsenkirchener Juden und Jüdinnen, die bis dahin noch zur Wattenscheider Gemeinde gehören, eine „Synagogen-Gesellschaft“, aus der ab 1874 eine eigenständige Jüdische Gemeinde in Gelsenkirchen hervorgeht.“

Anlässlich dieses Jubiläums ist die Ausstellung „Gelsenkirchen, Jüdisch! 1870 bis heute“ in der Gelsenkirchener Synagoge zu sehen. Gemeinsam mit dem Institut für Stadtgeschichte (ISG) bieten wir eine Führung durch die Ausstellung an. Dabei werden wir interessante Details und Hintergründe der 150jährigen Geschichte der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen kennen lernen.

Einen Veranstaltung der “Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen“ in Kooperation mit dem “Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen“

Eintritt frei / Spenden erwünscht

– – – Coronaschutzmaßnahmen – – –

Die Teilnehmer_innenanzahl ist begrenzt, daher bitten wir um vorherige Anmeldung per E-Mail: ge_gegen_antisemitismus@gmx.de

Für den Einlass gilt die 3G Regel. Es gilt die Maskenpflicht.
Für eine höchstmögliche Sicherheit für alle Gäste, empfehlen wir auch Geimpften und Genesenen vorab zu Hause einen Coronaselbsttest zu machen.

Halle niemals vergessen – Antisemitismus bekämpfen !

Kundgebung zum 2.Jahrestag des Anschlags von Halle

Freitag der 8.Oktober / 17Uhr
Platz vor der Synagoge in Gelsenkirchen / Georgstraße 2

Am 9. Oktober 2019 hatte ein rechtsextemistischer Täter versucht, die Synagoge in Halle zu stürmen. Sein Ziel war die Ermordung der Jüdinnen und Juden, die sich dort zur Feier des höchsten jüdischen Feiertages “Jom Kippur“ eingefunden hatten. Nur eine Tür, die Sprengsätzen und Schüssen des Attentäters standhielt, verhinderte einen Massenmord in der Synagoge. Stattdessen erschoss der Täter Jana L. auf der Straße und Kevin S. in einem Döner-Imbiss. Auf der Flucht verletzte er noch weitere Menschen schwer.

Am 21. Dezember 2020 wurde der Attentäter wegen zweifachen Mordes und
versuchten Mordes in zahlreichen weiteren Fällen zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.

Bald sind zwei Jahre seit dem Anschlag von Halle vergangen.

Der alltägliche Antisemitismus

Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus
(RIAS) hat im Jahr 2020 bundesweit 1909 antisemitische Vorfälle erfasst. 450 mehr als ein Jahr zuvor.

Auch in Gelsenkirchen und im ganzen Ruhrgebiet kam es in den vergangenen Monaten zu zahlreichen antisemitischen Vorfällen.
In Herne wurde ein Shoah-Mahnmal beschmiert, in Essen ein Betonblock in eine Scheibe der Synagoge geworfen, in Bochum die Ausstellung jüdischer
Sportstars zerstört, in Gelsenkirchen vor Kurzem eine Scheibe auf dem jüdischen Friedhof eingeschlagen. Insbesondere die Vorfälle während einer anti-israelischen Demonstration im Mai diesen Jahres, als 200 Personen vor der Synagoge in der Gelsenkirchener Innenstadt “Scheiss Juden“ grölten und nur ein masives Polizeiaufgebot verhindern konnte, dass die Synagoge gestürmt wurde, ist als trauriger Höhepunkt zu nennen.

Antisemitismus tritt in Deutschland, Europa und darüber hinaus immer offener und gefahrvoll auswirkend zu Tage. Antisemitismus und dessen Gefahren sind die tägliche Lebensrealität für alle Jüdinnen und Juden in unserer Gesellschaft und manifestiert und artikuliert sich in Form von stereotypischem Denken, Alltags-Diskriminierung und Gewalt, bis hin zu Morden und Terroranschlägen wie in Halle.

Schluss damit!

Antisemitismus, egal wo und in welcher Form, darf nicht mehr geduldet, verharmlost oder ignoriert werden. Es braucht lauten Widerspruch und eine gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung mit Antisemitismus. Es muss politische und gesellschaftliche Konsequenzen geben und die Zeit der bloßen Solidaritätsbekundungen muss ein Ende finden.
Am allerwichtigsten: Wir müssen auf die Betroffenen zugehen, zuhören und uns solidarisch zeigen und ihre Stimmen, Erfahrungen und Forderungen müssen dabei in den Mittelpunkt gestellt werden!

Gemeinsam wollen wir auch in Gelsenkirchen den Opfern des antisemitischen Terroranschlags von Halle gedenken und unsere Solidarität mit den Jüdischen Gemeinden zum Ausdruck bringen.
Wir wollen dazu beitragen, dass dieser Anschlag niemals vergessen wird, dass er mahnt, Antisemitismus – gerade im Hinblick auf die deutsche Geschichte – nie zu verharmlosen und konsequent zu bekämpfen.

Kommt vorbei und zeigt eure Solidarität mit den Opfern des Anschlags und
mit allen, die von Antisemitismus bedroht werden!

Als Zeichen der Anteilnahme und der Solidarität wäre es schön, wenn jede_r eine Blume mitbringt, die wir dann gemeinsam vor der Synagoge niederlegen.

Eine Veranstaltung der “Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen “
mit Unterstützung der “Demokratischen Initiative Gelsenkirchen “ und “SABRA – Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit und Beratung bei Rassismus und Antisemitismus“

Die Kundgebung ist der Auftakt zu weiteren Veranstaltung im Rahmen der
“Gelsenkirchener AktionsTage gegen Antisemitismus 2021 – Halle niemals
vergessen“